Da sehr viele Menschen unter Depressionen leiden, gibt es zur Behandlung der Depression umfangreiche Forschungsarbeit. Insbesondere geht es auch immer wieder darum, wie das erneute Auftreten einer Depression verhindert werden kann. Ein neuer Therapie-Ansatz zur Prävention von Depressionen ist die sog. Achtsamkeitsbasierte kognitive Verhaltenstherapie (MBCT). Einen interessanten Forschungsbericht hierzu finden Sie in der Fachzeitschrift The Lancet. Es konnte gezeigt werden, dass die sogenannte Achtsamkeitsbasierte kognitive Verhaltensherapie einen Rückfall ebenso gut verhindern konnte wie Antidepressiva. Entwickelt wurde dieser Therapieansatz für die Anwendung in Gruppen. Jedoch sind alle Elemente ebenso in der Einzeltherapie anwendbar.
Was ist neu an diesem Therapieansatz zur Prävention der Depression?
Die achtsamkeitsbasierte kognitive Therapie der Depression ist eine Kombination von 2 effektiven Therapieansätzen :
- Achtsamkeitsbasierte Therapie kombiniert mit
- Kognitiver Verhaltenstherapie
Achtsamkeitsbasierte Verhaltenstherapie – wie geht man vor?
a) Training in Achtsamkeitsmeditation
Ziel der Übungen ist es, zunächst einmal den Patienten darin zu trainieren, dass er seine Fähigkeit, Aufmerksamkeit und Konzentration auf bestimmte Empfindungen des Körpers oder gerade auftretende Gefühle oder Gedanken zu lenken. Ebenso geht es um die Vermittlung einer Haltung von Offenheit und Akzeptanz. Ziel bei der Behandlung der Depression dabei ist, gerade die negativen Gefühle, Gedanken zunächst einfach einmal so stehen zu lassen („das ist so“). Damit kann der Beginn der Spirale von negativen Bewertungen unterbrochen werden. Das heißt, dass auch das Auftreten von darauf folgenden negativen Gefühlen verhindert wird. So kann der Patient die Zusammenhänge des Auftretens von Gefühlen, Gedanken und auch körperlichen Reaktionen (wie z.B. hohe Erregung) besser verstehen. Ein „Betrachten“ der Vorgänge aus der Distanz in Kombination mit der Erweiterung der Fähigkeiten zu verbesserter Aufmerksamkeit und Konzentration erleichtert dann:
b) kognitive Therapie der Depression
Grundannahme der kognitiven Therapie ist, dass die Handlungen von Menschen größtenteils darauf basieren, welche Annahmen sie über sich selbst (z.B. „ich bin nicht attraktiv“) und die Welt (z.B.“ich habe nie Glück“) haben. Diese Annahmen entwickeln sich im Verlauf ihrer persönlichen Entwicklung. Sie zeigen sich in Einstellungen und Gedanken. Und diese machen den Menschen häufig Schwierigkeiten. Beispielsweise führen negative Annahmen über sich selbst zu einem geringem Selbstwertgefühl. Dies kann dazu führen, dass man eigene Bedürfnisse nicht durchsetzen kann, oder sogar psychisch krank wird. Die kognitive Therapie hat das Ziel, diese Annahmen zu verändern.
In der kognitiven Therapie geht es deshalb vor allem darum,
- negative Denkmuster und Einstellungen zu verändern (z.B. depressive Gedanken wie: „es hat alles keinen Sinn“, „das wird nichts mehr“, „ich bin nichts wert“ u.ä.) . Dies geschieht durch die Anwendung verschiedener kognitiver Techniken.
Da Personen, die an einer Depression leiden, in der Regel auch noch andere Symptome als negative Einstellungen und Gedanken aufweisen, hat die Therapie noch weitere Ziele(z.B.):
- Eine geregelte Tagesstruktur aufzubauen mit positiven Aktivitäten (Abbau des Rückzugsverhaltens, ermöglichen positiver Erfahrungen)
- Verbesserung der sozialen Fertigkeiten (z.B. die Fähigkeit eigene Bedürfnisse anzusprechen und durchzusetzen)
- Verbesserung von Problemlösefähigkeiten
- Verbesserung der Fähigkeit zu entspannen und abzuschalten
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VG Angelika Nerb